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Infrastrukturumlegungen Rheinbrücke Lustenau-Höchst

Die Rheinbrücke zwischen Höchst und Lustenau (L40) wird als eine der Hochwasserschutzmaßnahmen am Alpenrhein umgebaut: Der Mittelteil wird angehoben, die Pfeilerfundamente werden verstärkt. Begleitend werden auch die derzeit an der Brücke befestigten Infrastrukturleitungen neu verlegt: Sie verlaufen künftig auf eigenen Trassen tief unter der Sohle des Alpenrheins von Ufer zu Ufer. Bei den Arbeiten gilt es neben dem Schutz von Trinkwasser, Natur, Forst und Badegewässer auch den laufenden Betrieb von Anlagen und Verkehrsverbindungen sicherzustellen.

Umgelegte Hochdruck - Gasleitung 'Rheinbohrung' in Betrieb

Am 26. April 2023 ging die umgelegte Gas HD-Leitung bei der Rheinbrücke zwischen Höchst und Lustenau in Betrieb. Die ersten Kubikmeter Gas fließen durch die Hochdruckleitung unter dem Rhein zu Haushalten und Betrieben im Rheindelta. Aufgrund der geplanten Anhebung der bestehenden Brücke mussten die neuen Versorgungsleitungen umgelegt werden. Außerdem erhöht die Neuverlegung die Hochwasser- und Versorgungssicherheit und ermöglicht es, das Leitungssystem mit einem intelligenten Rohrleitungs-Inspektionsgerät zu "durchfahren". In den kommenden Wochen werden auch die Leitungen für Strom, Telekommunikation und Wasser in Betrieb genommen.

Der neue, rund 750 Meter lange Abschnitt der Stahl-Hochdruckleitung DN250 verläuft zwischen Höchst und Lustenau im Bereich der Rheinbrücke. Im vergangenen November wurden die Rohre mittels Horizontalspühlbohrung tief unter der Sohle des Rheins verlegt. In den Folgemonaten wurden die Anbindestrecken zur bestehenden Gas-Hauptleitung auf beiden Seiten errichtet. Die neue Gasleitung wurde nach Prüfungen in das Netz eingebunden.

Einbindung in den Leitungsbestand ohne Versorgungsunterbrechung

Die Kunden merkten von den Bauarbeiten nichts, sie erfolgten ohne Betriebsunterbrechung. Bis ins kleinste Detail geplante Stationsumstellungen, Netzumschaltungen, Messtätigkeiten und Netzdruckanpassungen machten das möglich. Für die Einbindung wurde der Hochdruck-Leitungsabschnitt von Höchst bis Lustenau außer Betrieb genommen und der Restdruck in Gas-Verteilernetze mit geringerem Betriebsdruck abgebaut. Um die Netzumstellungszeit möglichst kurz zu halten, hat das Montagepersonal die Leitung in Lustenau und Höchst gleichzeitig getrennt und eingeschweißt. Nach der positiven Schweißnahtüberprüfung durch den TÜV Austria konnte das gesamte Netz wieder mit Gas befüllt und in den Normalbetrieb übernommen werden.

Schweißarbeiten
Arbeiten HD-Gasleitung

Gas für 2.200 Haushalts- und Betriebsanschlüsse

Über den umgelegten Leitungsabschnitt werden rund 2.200 Haushalte bzw. Wohnanlagen sowie Industrie- bzw. Gewerbebetriebe in Höchst, Fußach und Gaißau versorgt. Im Jahr 2021 lag die Gesamtnetzabgabe in den drei Gemeinden bei 108 Millionen kWh. Rund 65 % der Lieferungen gehen an Industrie und Gewerbe, der Rest an Haushalte. Zusätzlich wird über diesen Abschnitt Gas in die Schweiz durchgeleitet. Im vergangenen Jahr waren das ca. 360 Millionen kWh.

Inbetriebnahme der weiteren Infrastrukturleitungen

Neben der HD-Gasleitung wurden in den vergangenen Monaten auch Leitungen für Gas-Mitteldruck, Strom, Telekommunikation und Wasser unter der Sohle des Rheins verlegt. Sie werden in den nächsten Wochen ebenfalls in Betrieb genommen. Danach folgen Rekultivierungen, Erdarbeiten und Restbepflanzungen an den Bohrstellen. Pünktlich zum Start der Sommersaison kann am Bruggerloch in Höchst wieder gebadet werden.

 

Weitere Informationen zum Projekt: www.infra-rhein.at